Fußprobleme gut versorgt
Optimal versorgt: Das richtige Hilfsmittel für jedes Fußproblem
Knick- und Spreizfuß, Senk-, Platt- und Hohlfuß: Jeder zweite Bundesbürger besucht einen Orthopäden aufgrund von Fußproblemen. Damit sind weit mehr orthopädische Beschwerden auf Fehlstellungen des Fußes statt etwa auf Fehlhaltungen der Wirbelsäule zurückzuführen.
Zum Glück gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Hilfsmitteln, wie etwa spezielle Einlagen, mit denen sich die häufigsten Fehlstellungen korrigieren lassen:
Knickfuß
Beim so genannten Knickfuß ist der innere Fußrand abgesenkt und der äußere angehoben. Dadurch knickt der Fuß nach innen weg, der innere Knöchel tritt dadurch stark hervor. Die Folge sind Schmerzen am Innen- oder Außenknöchel, die sich auch seitlich am Bein hochziehen können.
Wird der Knickfuß nicht behandelt, dann beeinträchtigt er die gesamte Körperstatik. Langfristig kann er zu X-Beinen, Knie-, Hüft- und Rückenproblemen führen. Durch eine vom Orthopädie-Schuhtechniker maßangefertige Fersenschale lässt sich die Fehlstellung aber leicht korrigieren. Die Schale stützt den inneren Fußrand von unten ab und fixiert die Ferse. Zusätzlich kann die Behandlung durch Fußgymnastik unterstützt werden.
Spreizfuß
Zu hohe Absatzschuhe sind die häufigste Ursache für den Spreizfuß, bei dem die Knochenstrahlen des Mittelfußes auseinanderweichen. Dadurch wird das Gewölbe im Bereich des Vorfußes stärker durchgetreten als beim gesunden Fuß. Das führt zu Schwielen und Schmerzen unter den mittleren Zehen.
Zur Korrektur des Spreizfußes fertigt der Orthopädieschuhtechniker individuelle Einlagen mit einer so genannten Pelotte an. Das ist ein ballenförmiges Polster, das das Quergewölbe stützt und anhebt. Die Pelotte kann durch eine orthopädische Schuhzurichtung, zum Beispiel eine Ballenrolle, die die Abrolllinie hinter den Ballen verlegt und so die Gelenke und die Mittelfußköpfchen entlastet, oder eine Schmetterlingsrolle zur Entlastung und Polsterung der Mittelfußköpfchen, ergänzt werden.
Senkfuß
Ursache für den Senkfuss ist eine zu schwache Fußmuskulatur, häufig bedingt durch zu wenig Bewegung. Das Längsgewölbe des Fußes ist bei dieser Fußform von der Ferse zum Vorderfußballen abgeflacht. Der Senkfuss führt zu einer falschen Kraftübertragung beim Gehen und mangelnder Stoßdämpfung - und fördert oft die Entstehung von Bandscheiben- und Rückenproblemen.
Das beste Mittel gegen einen Senkfuß ist die Stärkung der Muskulatur durch Fußgymnastik. Eine zusätzliche Abstützung des Längsgewölbes z. B. durch Korkeinlagen mit Fersenrand verhindert weitere Schäden an Füßen, Knien und Rücken durch diese Fehlstellung.
Plattfuß
Der Plattform ist eine Extremform des Senkfußes, bei der das Fußgewölbe so weit durchgetreten ist, dass die Fußfläche auch ohne Belastung komplett auf dem Boden aufliegt. Zur Behandlung des Plattfußes werden speziell geformte Schaleneinlagen eingesetzt, die das Fußgewölbe anheben.
In schweren Fällen fertigt der Orthopädie-Schuhmachermeister orthopädische Schuhzurichtungen mit verlängerten und verbreiterten Absätzen oder orthopädische Maßschuhe an, die die natürliche Wölbung des Fußes wiederherstellen.
Hohlfuß
Der Hohlfuß ist gewissermaßen das Gegenstück zum Plattfuß: eine Überhöhung des Fußlängsgewölbes. Durch die starke Wölbung wird der Fußballen stark belastet, was zu Schmerzen beim Abrollen führt. Außerdem sind die Zehen stark gekrümmt und versteift. Menschen mit Hohlfuß haben meist einen unsicheren Gang und knicken daher leichter um.
Schaleneinlagen mit Vorfußweichbettung sorgen für eine Entlastung der Fußballen beim Gehen und Stehen. Werden die Beschwerden des Patienten dadurch nicht ausreichend gelindert, empfiehlt sich eine individuelle orthopädische Schuhzurichtung mit Abrollsohle und Pufferabsatz. Eine weitere Möglichkeit sind Maßschuhe mit hohem Schaft, um den Fuß zu stabilisieren und ein Umknicken zu verhindern.
Eine individuelle Beratung zu Ihrem Fußproblem und speziell darauf abgestimmte Hilfsmittel erhalten Sie in Ihrem Orthopädiefachgeschäft.
Zusätzlich kann man die muskuläre Situation durch MBT-Schuhe oder Ganter Aktivschuhe verbessern. Sie fördern die Propriozeption und stärken die Muskulatur. Die Körperhaltung wird positiv beeinflusst.